Das Bewusstsein für das, was wir auf unser Gesicht auftragen, wächst von Tag zu Tag. Täglich erreichen uns Fragen zu Zusammensetzungen und Konzentrationen einzelner Wirkstoffe. Am häufigsten werden wir jedoch nach der Kombination der einzelnen Produkte untereinander gefragt. Kollidieren ihre Wirkstoffe nicht miteinander? Oder neutralisieren sie sich selbst? Oder verstärken sie sich sogar gegenseitig in ihrer Wirkung? Natürlich beeinflusst die gesamte Zusammensetzung des Produkts darauf, aber um Dir bei der Planung deiner perfekten Pflege zu helfen, habe ich mehrere einzelne Inhaltsstoffe ausgewählt, die es wert sind, miteinander kombiniert zu werden (oder auch nicht) und in der Kosmetik danach zu suchen. Wie verwendet man die Produkte, um den größtmöglichen Nutzen aus ihnen zu ziehen? Wie also die Pflege so effektiv wie möglich planen?
Während der Behandlung mit Retinol/Säuren wird die Haut trocken, gereizt und anfälliger für schädliche Einflüsse äußerer Faktoren. Feuchthaltemittel wie Glycerin, Panthenol und Hyaluronsäure helfen, die Feuchtigkeit der Haut wiederherzustellen und zu stärken. Zu Beginn der Behandlung kannst Du eine Creme mit diesen Inhaltsstoffen verwenden, bevor Du das Retinol/Säure-Präparat aufträgst.
WARUM? Feuchthaltemittel spenden Feuchtigkeit und beruhigen und minimieren die unerwünschte Nebenwirkungen der Behandlung.
Eine gute regenerierende Creme ist die Basis einer Peeling-Behandlung. Ceramide sind Bestandteile von interzellulärem Zement, sie sind perfekt für die beschädigte epidermale Barriere. Sie machen die Haut gestrafft (weniger Wasser entweicht) und nährt sie intensiv.
WARUM? Ceramide regenerieren regelmäßig die durch das Peeling verursachten Schäden.
Niacinamid ist ein Inhaltsstoff, der während der Retinol-Behandlung empfohlen wird. Untersuchungen haben gezeigt, dass dieser Inhaltsstoff die Synthese von Kollagen und Ceramiden stimuliert, die ein aufbauender Faktor sind. Dadurch reduziert Niacinamid die Nebenwirkungen der Verwendung von Retinol erheblich.
WARUM? Niacinamid minimiert die unerwünschte Nebenwirkungen der Retinol-Behandlung.
Vitamin C in seiner reinen, sauren Version und Ferulasäure sind die perfekte Kombination! Sie sind starke Antioxidantien, die oxidativen Stress verhindern und den Schutz vor UV-Strahlung stärken. Ferulasäure in Verbindung mit Vitamin C erhöht seine Stabilität und Wirksamkeit bis zu achtmal.
WARUM? Es funktioniert symbiotisch und stärkt sich gegenseitig.
Resveratrol ist ein Flavonoid, also ein sehr aktiver Stoff pflanzlichen Ursprungs und gleichzeitig ein sehr starkes Antioxidans. Die Kombination mit Vitamin C in Form von Säure ergibt ähnliche Wirkungen wie in Kombination mit Ferulasäure. Sterben freie Radikale!
WARUM? Sie funktionieren symbiotisch und stärken sich gegenseitig.
Ja! Wir entlarven die Mythen. Wenn Ihr euch nicht sicher seid, welche Stoffe Derivate von Vitamin C sind, schaut Ihr hier. Die Kombination von Vitamin C, das keine Ascorbinsäure ist, mit Niacinamid ist sicher. Ein solcher Vitamincocktail wird die Haut aufhellen und nähren.
WARUM? Weil man kann!
Ihre gemeinsame Anwendung wird manchmal empfohlen, aber aufgrund des hohen Reizpotentials beider Inhaltsstoffe empfehlen wir dies nicht allein, sondern nur unter Aufsicht eines/r erfahrenen Kosmetologen/in. Sehr oft ist eine solche Kombination auch für die meisten Häute zu intensiv und unnötig. Wenn Du die Betreuung durch unseren/e Kosmetologe/in in Anspruch nehmen möchtest, nutze Du bitte das Formular.
WARUM? Die Behandlung mit mehreren Peelingprodukten führt zu Reizungen und dem Gegenteil der beabsichtigten Wirkung.
Im Gegensatz zu Retinol verzichten wir hier auf den gleichzeitigen Einsatz von Säuren und Niacinamid. Woraus resultiert das? Niacinamid fühlt sich bei einem pH-Wert von 6/7 am besten an, sodass ein stark saurer pH-Wert seine Wirkung vollständig verhindert. Du kannst das Niacinamid-Produkt morgens und die Säuren abends verwenden.
WARUM? Substanzen haben extrem unterschiedliche pH-Werte, bei denen sie wirken.
Auch hier ist es entscheidend, beide Komponenten getrennt zu verwenden: Vitamin C morgens, Retinol abends. Ein Produkt nach dem anderen bringt keine Wirkung, da Retinol leicht oxidativ und Vitamin C antioxidativ wirkt. Retinol neutralisiert die antiradikalen Eigenschaften von Vitamin C, d.h. es oxidiert es einfach und lässt es nicht mehr wirken.
WARUM? Retinol neutralisiert Vitamin C durch eine chemische Reaktion zwischen ihnen.
Beide Inhaltsstoffe haben ein hohes Reizpotential, daher wird nicht empfohlen, sie nacheinander zu verwenden. Sie können zu verschiedenen Tageszeiten verwendet werden, aber Ihr sollt auf Euere Haut achten, da ein solches Duo in Eurem Fall möglicherweise nicht von Vorteil ist.
WARUM? Die Kombination kann zu Reizungen führen.
Es wird nicht empfohlen, Kosmetika mit Niacinamid zusammen mit Vitamin C in Form von Ascorbic Acid zu verwenden. Ihre Kombination schafft ein doppeltes Problem: Erstens neutralisiert sie die Wirksamkeit beider Inhaltsstoffe und zweitens kann sie eine hautreizende Substanz, nämlich Nikotinsäure, bilden.
WARUM? Sie haben einen extrem unterschiedlichen pH-Wert, bei dem sie wirken, und erzeugen in einer chemischen Reaktion eine reizende Säure.
Die Rede ist z. B. von einer Creme oder einem Serum mit Kupfer. Schwermetalle (einschließlich Kupfer) in Kombination mit Ascorbinsäure bewirken, dass Vitamin C, anstatt als Antioxidans zu wirken und freie Radikale abzufangen, als Pro-Oxidationsmittel zu wirken beginnt, d. h. die Bildung freier Radikale fördert.
WARUM? Durch eine chemische Reaktion zwischen ihnen kommt es zu ungünstigen Veränderungen der Wirkung von Vitamin C.
Denke Du auch daran, Pflegekosmetik nach und nach hinzuzufügen und jedes neue Produkt nacheinander vorzustellen. Ich empfehle Dir, einen Allergietest durchzuführen. Wenn Deine Haut auf einen Inhaltsstoff mit einer Allergie oder Reizung reagiert, kannst Du auf diese Weise den Übeltäter früher finden und die Verwendung einstellen. Ich empfehle Dir, einen Allergietest durchzuführen. Das Wichtigste ist, Deine Hautpflege bewusst zu gestalten, die die guten und schlechten Kombinationen kosmetischer Inhaltsstoffe sowie Jahreszeiten und individuellen Hautbedürfnisse berücksichtigt.
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